„Wofür lohnt es sich zu kämpfen?“, lautet der Titel dieser Station. Es ist zugleich die Frage, die das Haus der Geschichte Österreich seinem Publikum an dieser Stelle stellt und dazu einlädt, sie zu beantworten. Weniger „kämpferisch“ formuliert könnte man fragen: Wofür setzen Sie sich ein? Was ist Ihnen wichtig?

Die beschriebenen Blätter an dieser Wand geben Einblick in die Bandbreite an Einstellungen, Ansichten und Ideen von Individuen. Hier bildet sich ab, was die Besucherinnen und Besucher des hdgö beschäftigt. Die Forderungen sind so vielfältig wie die Besucher und Besucherinnen selbst.

Diese Bandbreite der Spuren ganz unterschiedlicher Menschen mit ihren ganz verschiedenen Ansichten und Leidenschaften kann als Symbol für die Vielschichtigkeit einer Gesellschaft gelesen werden. Und sie verweist auf eine zentrale und grundlegende Herausforderung für die Demokratie: Bei all den vielen unterschiedlichen Einstellungen und Wünschen wird und kann es nie eine umfassende Einigkeit geben. Konflikte sind ein zentraler Bestandteil einer funktionierenden und lebendigen Demokratie – sie gehören einfach dazu. Die Frage ist, wie damit umgegangen wird, wie versucht wird, Kompromisse zu finden, und wie miteinander diskutiert wird.

Die Demokratie lebt davon, dass Menschen „mitmachen“. Sie ist niemals ein „fertiges Produkt“, sondern ist ständig in Bewegung und verändert sich. Demokratie ist auch keine Selbstverständlichkeit. Viele heute selbstverständlich scheinende Rechte wurden im Lauf der letzten Jahrhunderte errungen und erkämpft. Davon erzählen nicht zuletzt die Objekte in diesem Museum.

Und auch wenn Grund- und Menschenrechte vielerorts verlautbart und festgeschrieben werden, werden sie keineswegs immer konsequent umgesetzt. Sie bleiben für viele Menschen eine unerfüllte Forderung.

An dieser Stelle möchten wir Sie einladen, darüber nachzudenken, sich einen Zettel und einen Stift zu nehmen und hier Ihre Antwort zu hinterlassen: Was ist Ihre Rolle innerhalb einer demokratischen Gesellschaft? Wofür setzen Sie sich ein?