Ausrufung der Republik 1918: Ein demokratischer Staat entsteht
Das Jahr 1918 brachte einen ganz entscheidenden Umbruch: Der Erste Weltkrieg war vorbei, und die Habsburgermonarchie wurde von vielen neuen Staaten abgelöst. Einer davon war die demokratische Republik Deutschösterreich.
Der Bildschirm zeigt einen Filmausschnitt vom 12. November 1918. Zu sehen ist eine Menschenmenge vor dem Parlament an der Wiener Ringstraße. Die Menschen waren gekommen, um die Ausrufung der Republik mitzuerleben oder um für ihre Vorstellungen eines neuen politischen Systems zu demonstrieren.
Das Parlament und politische Parteien hatte es bereits in der Monarchie gegeben. Ihr Einfluss auf politische Entscheidungen war jedoch eingeschränkt. Nun zeichnete sich ein großer politischer Umbruch ab.
Vertreter aller Parteien des alten Parlaments waren zusammengekommen und hatten sich – trotz unterschiedlicher Vorstellungen – auf die Gründung eines neuen Staates geeinigt. Der Kaiser hatte am 11. November abgedankt. Am 12. November traten die drei Parlamentspräsidenten vor die Menschenmenge und verkündeten die Gründung einer demokratischen Republik. Die zentrale Entscheidungsmacht lag nun beim Parlament, dieses wiederum sollte ab jetzt vom gesamten Volk – also auch von Frauen – gewählt werden.
Auf der Tischfläche vor dem Monitor können Sie nachverfolgen, wie sich die Ereignisse im Herbst 1918 überschlugen – von der Gründung der provisorischen Nationalversammlung am 21. Oktober bis zur Ausrufung der Republik am 12. November. Die Geschichte der Demokratie beginnt jedoch nicht erst im Herbst 1918. In der nächsten Station werfen wir einen Blick zurück.